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Work of the Week – Gerald Barry: No People.

On 18 October at the Donaueschingen Festival, Ensemble Musikfabrik and with conductor Mariano Chiacchiarini will give the world premiere of Gerald Barry's No People. for 13 instruments. The work which has been commissioned by SWR, draws on Barry's earlier work by the same name.



Please note:
After the publication of this article, the Donaueschingen Festival was cancelled due to the COVID-19 pandemic. Nevertheless, we would like to invite you to learn about this interesting composition.









The title, No People. is taken from surrealist Raymond Roussel's 1932 poem New Impressions of Africa for which he commissioned 59 drawings to illustrate the text. The commission was given to the artist via a detective agency - the artist, not knowing who the commissioner was and having never seen the texts, would receive simple instructions such as 'Nocturnal Landscape. Very starry sky with a thin crescent of moon. (No people.)' from which to realize the drawing.
“together, the ordinary everyday drawings take on a strangeness they might otherwise not have had if the artist had drawn on with the poem's text in front of him. It's the juxtaposition of both unknowns - poem/drawings - that give the final work its strange quality.” - Gerald Barry

No People. will be performed twice at the festival at 11.00 and 15.00 on 18 October allowing for as many attendees as possible to hear the music.

Hakim: Carnaval

für Bläserquintett


– als gedruckte Ausgabe oder Download-PDF –

Dieses Stück basiert auf dem so genannten Carnaval de Lanz, ein im gesamten Baskenland populärer Tanz aus Navarra. Eine langsame Einleitung im Dreiertakt geht dem zweitaktigen, raschen Allegro voraus, welches sich zunächst in einer sequenzartigen Form (AABBCCD) ausdrückt, bevor es sich zu einer Suite mit fünf Variationen entwickelt.

La donna è mobile

25 beliebte Opernmelodien


– als gedruckte Ausgabe oder Download-PDF –

Bekannte Opernmelodien und Publikumslieblinge reihen sich in La donna è mobile aneinander. Der neuste Band der Reihe Violinissimo bietet eine Auswahl von mehr als 25 mittelschweren Bearbeitungen für Violine und Klavier, die als Abrundung und Auflockerung zum pädagogischen Standardrepertoire für Vortragszwecke dienen und somit fortgeschrittene Schüler durch den Unterricht begleiten können.

Mehr zur Reihe Violinissimo

Vasks: Concerto

für Viola und Streichorchester


– als gedruckte Ausgabe oder Download-PDF –

Pēteris Vasks stellt dem Soloinstrument ein Streichorchester zur Seite, dessen voller warmer Klang besonders in den langsamen Rahmensätzen zur Geltung kommt. Eine spannende spieltechnische Herausforderung stellen die beiden Mittelsätze dar: Zwei umfangreiche Kadenzen erwarten den Solisten im „Allegro moderato“ und im unmittelbar folgenden „Andante“. Im rhythmusbetonten schnellen Satz ist von der Solo-Viola fast durchgehend polyphones Spiel gefordert.

Auf dem Weg zur musikalischen Symbiose

Die Komponistin Younghi Pagh-Paan


– Buch –

Den Anlass zu dieser ersten Buchveröffentlichung über Younghi Pagh-Paans Schaffen gaben drei Veranstaltungen mit Vorträgen und Konzerten, die der Komponistin anlässlich ihres 70. Geburtstags gewidmet waren. Acht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesen Veranstaltungen arbeiteten für diese Veröffentlichung ihre Vorträge zu Aufsätzen um. Hinzu kommen zwei Beiträge, die die AutorInnen speziell für diesen Band geschrieben haben. Sie enthalten einen Überblick über mehr als 40 Schaffensjahre von Younghi Pagh-Paan, einen Rückblick auf den Unterricht der Kompositionsprofessorin, eine Analyse ihrer frühen Selbstdarstellung und Studien, die sich mit einer Reihe von Werken verschiedener Besetzung aus unterschiedlichen Phasen ihres kompositorischen Schaffens befassen und dabei aus vielfältigen Perspektiven auf die Ost-West-Dichotomie der aus Korea gebürtigen und seit 46 Jahren in Deutschland lebenden und schaffenden Komponistin schauen.

Ligeti: Konzert

für Klavier und Orchester


– als gedruckte Ausgabe oder Download-PDF –

Ich habe das Klavierkonzert in zwei Arbeitsgängen komponiert: die ersten drei Sätze 1985-86, die letzten zwei 1987, wobei der Schlusssatz in Reinschrift Mitte Januar 1988 beendet wurde. Das Konzert ist dem amerikanischen Dirigenten Mario di Bonaventura gewidmet.
György Ligeti

Mini-Musicals und Erzähltheater über Tiere, Frühling und Weihnachten

Jeder lernt Gitarre


– Lehrbuch mit CD –

Kinder lieben spannende Geschichten mit bekannten Liedern. Die 10 Mini-Musicals dieses Heftes machen allen Spaß! Sie bringen schöne Geschichten und traditionelle Melodien zusammen. Texte und Lieder können an das Alter der Kinder angepasst werden. Zu jedem Lied gibt es Bildkarten für Erzähltheater als PDF zum Download. Die beiliegende CD enthält Playbacks zu allen Liedern, für die wahlweise Akkorde für klassische Gitarre und JelGi-Zahlen angegeben sind. Einfache Lieder können von Kindern auf Gitarren mit Kapodaster, Orff-Instrumenten und Boomwhackers begleitet werden.

Mehr zur Reihe Jeder lernt Gitarre

Werk der Woche – Viktor Ullmann: Der Kaiser von Atlantis

Viktor Ullmanns einaktige Kammeroper Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung feiert in dieser Woche an gleich zwei Theatern Premiere: Ab dem 26. September 2020 ist sie am Landestheater Neustrelitz zu sehen, ab dem 27. September an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Mit seiner kleinen Besetzung und der erschütternden Thematik ist Ullmanns Meisterwerk das Stück der Stunde.

Ein grausamer Herrscher kündigt den Krieg aller gegen alle an. Doch der Tod setzt dem Massenmorden ein Ende, indem er seinen Dienst verweigert: Nun leben alle Menschen ewig. So ist der Kaiser zwar entmachtet, aber die Menschen sehnen sich nach Erlösung vom Schmerz des Lebens. Nur der freiwillige Tod des Kaisers kann dem Tod seine eigentliche Bestimmung zurückgeben.

Viktor Ullmann – Der Kaiser von Atlantis: ein szenisches Mahnmal


Ullmann komponierte diese Oper 1943 während seiner Internierung im KZ Theresienstadt. Das Kammerensemble des Lagers sollte das Werk spielen, die Uraufführung wurde jedoch nach der Generalprobe verboten. Ein Jahr später übergab der Komponist sein Autograph und das Textbuch einem Freund, bevor er nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde. So konnte Ullmanns Musik gerettet werden.
Ich habe in Theresienstadt ziemlich viel neue Musik geschrieben, meist um den Bedürfnissen und Wünschen von Dirigenten, Regisseuren, Pianisten, Sängern und damit den Bedürfnissen der Freizeitgestaltung des Ghettos zu genügen […]. Zu betonen ist nur, dass ich in meiner musikalischen Arbeit durch Theresienstadt gefördert und nicht etwa gehemmt worden bin, dass wir keineswegs bloß klagend an Babylons Flüssen saßen und dass unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war; und ich bin überzeugt davon, dass alle, die bestrebt waren, in Leben und Kunst die Form dem widerstrebenden Stoffe abzuringen, mir Recht geben werden. – Viktor Ullmann

In Neustrelitz sind zunächst drei Aufführungen von Der Kaiser von Atlantis bis zum 24. Oktober geplant, in Düsseldorf ist das Stück neun Mal bis zum 19. November zu sehen. Von dieser Kammeroper sind mehrere Fassungen und Manuskripte erhalten, die das Werk in unterschiedlichen Stadien vor und nach der Zensur dokumentieren. Bei Schott ist vor Kurzem eine Studienpartitur der Edition Eulenburg (ETP 8067) erschienen, in der alle überlieferten Varianten des Werkes enthalten und einander gegenübergestellt sind.

Foto: Deutsche Oper am Rhein / Hans Jörg Michel

Werk der Woche – Viktor Ullmann: Der Kaiser von Atlantis

Two new productions of Viktor Ullmann´s one-act chamber opera The Emperor of Atlantis or Death’s Refusal are opening in Germany this week. On 26 September the opera opens at Landestheater Neustrelitz, and on 27 September Deutsche Oper am Rhein will present a new production at Opernhaus Düsseldorf. With its compact cast of characters and instrumentation, as well as its timeless staggering subject matter, it is the piece of the hour. 

The opera is a parable of a cruel emperor, whose senseless war is claiming many lives. Death puts an end to the chaos by refusing his duty – now, everyone lives for eternity. The king becomes disempowered, but the people long for a release from the pain of life. Only the voluntary death of the emperor can restore death’s original purpose.

Ullmann wrote The Emperor of Atlantis while imprisoned at the Theresienstadt concentration camp in 1943, based on a libretto by Peter Kien, a fellow prisoner. The opera was rehearsed by a chamber ensemble founded with the permission of the SS, but its performance was prohibited after the final rehearsal. Just before his deportation to Auschwitz in 1944, Ullmann handed the score and libretto to a friend who was able to save both manuscripts.

Viktor Ullmann – The Emperor of Atlantis: a theatrical memorial


I composed quite a lot of new music in Theresienstadt, mostly for satisfying the demands of conductors, directors, pianists, singers and thus for the leisure activities in the Ghetto […]. I need to emphasize that my musical work was encouraged and not inhibited by Theresienstadt. We were not merely succumbing to grief at Babylon’s streams, and our cultural will was equal to our will to live; and I am convinced that all those who have attempted to shape reluctant material in either life or art would agree with me. – Viktor Ullmann

There will be two further performances at Landestheater Neustrelitz with the last night being presented on 24 October. In Düsseldorf, the Deutsche Oper am Rhein will run for a further eight performances until 19 November. Several versions and manuscripts of the opera are available that show the work in various stages before and after its censorship. A new Eulenburg study score from Schott (ETP 8067) shows each version together in one edition.

photo: Deutsche Oper am Rhein / Hans Jörg Michel

Werk der Woche – Toshio Hosokawa: The Flood

In der Philharmonie de Paris findet am 16. September die Uraufführung eines neuen Werks von Toshio Hosokawa statt. Das Ensemble intercontemporain unter der Leitung von Matthias Pintscher präsentiert The Flood, ein Ensemblestück, das gemeinsam mit dem Ojai Music Festival bei dem japanischen Komponisten in Auftrag gegeben worden war. Eigentlich hätte es schon im Juni bei dem kalifornischen Festival erstmals gespielt werden sollen; wegen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung jedoch ausfallen. 



In The Flood setzt Hosokawa die Verarbeitung eines japanischen Traumas fort. Bereits in mehreren seiner jüngeren Werke befasste er sich mit dem Tōhoku-Erdbeben von 2011 und der daraus resultierenden Tsunami-Katastrophe. Für Hosokawa und die Kultur Japans bedeutete dies einen Einschnitt im Verhältnis von Mensch und Natur, das zuvor von Bewunderung und Liebe geprägt war, die sich in Furcht und Skepsis verwandelten. 

Toshio Hosokawa – The Flood: im Zweiklang mit der Natur


Das Ensemble intercontemporain stellt The Flood in den Kontext seines Projekt “Genesis”, in dem es das achte neue Stück mit Bezug zur Schöpfung ist. Hosokawa setzt die Wasserwellen hier in Schallwellen und -wirbel um, die sich mit Crescendo und Decrescendo wiederholen und durchdringen und versucht damit, Angst und Verzweiflung im Angesicht der entfesselten Natur zu illustrieren.
Die Flut ist den Japanern gut bekannt; nicht nur der Tsunami im Jahr 2011, sondern auch Taifune, starker Regen und Überschwemmungen haben uns häufig getroffen. Wütende Fluten zeigen uns die Kräfte der Natur und erfüllen uns gleichzeitig mit Angst, Ehrfurcht und Respekt.  Toshio Hosokawa


 

Fotos: Kazuko Ishikawa, Adobe Stock / Lichtbildmaster