Merle Haggard

Merle Haggard

Pays d'origine: Etats Unis d' Amérique
Date d'anniversaire: 6 avril 1937
Date de décès: 6 avril 2016

À propos de Merle Haggard

Ich bin immer auf der Suche nach dem magischen Moment. Und dies erreiche ich nur durch ein komplexes, differenziertes Verhältnis von Struktur, Form und Klang. (Christian Jost)
 
Christian Jost wurde am 17. Oktober 1963 in Trier geboren. Von 1983 bis 1988 studierte er in Köln bei Bojidar Dimov und von 1988 bis 1989 am San Francisco Conservatory of Music bei David Sheinfeld Komposition, Werkanalyse und Dirigieren. Als Stipendiat wurde Jost von der Stiftung Kulturfonds des Deutschen Volkes und der Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Aufsehen erregte er erstmals 1992 mit der Aufführung des Orchesterstücks Magma, einem Auftragswerk des Staatstheaters Darmstadt. Von 1996 bis 1998 bereiste er regelmäßig die Volksrepublik China und pflegte eine intensive Zusammenarbeit mit verschiedenen chinesischen Orchestern. 1997 wurde das Klavierkonzert Der lange Weg des Drachen (rev. 2009) mit Jost als Solist vom Shanghai Symphony Orchestra zur Uraufführung gebracht. Im Auftrag der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen entstand 1999 das Orchesterwerk one small step (rev. 2002), das an die Mondlandung von Neil Armstrong 1969 erinnert und Josts Faszination für die Pioniere der Raumfahrt zum Ausdruck bringt. Weitere Kompositionsaufträge erhielt der Komponist vom Deutschen Symphonie Orchester Berlin, den Berliner Philharmonikern, dem Festival de la musique contemporaine Dijon und dem Residentie Orkest Den Haag. Zunehmend tritt der Komponist auch als Dirigent in Erscheinung und wurde u.a. von den Bremer Philharmonikern, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, den Essener Phiharmonikern und der Oper Graz verpflichtet. Jost lebt als freischaffender Komponist und Dirigent in Berlin.
 
Eine zentrale Gattung in Josts Schaffen stellt das Solokonzert dar. Charakteristisch ist eine orchestral gedachte atmosphärische Klangdichte. Josts kompositorischer Impuls besteht vor allem darin, dem Zuhörer Unbekanntes, Eigenwilliges sowie psychische Grenzerfahrungen auf faszinierende Weise nahe zu bringen. Nicht selten lässt sich die Intention des Autors bereits an den Titeln ablesen: TiefenRausch für Violine und Orchester (1997), Cosmodromion für Schlagzeug und Orchester (2002) und Heart of Darkness ("Odyssee" für Klarinette und Orchester, 2007, Auftrag der Berliner Philharmoniker, dirigiert von Sir Simon Rattle). Der tragische Tod des Jazztrompeters Chet Baker wird im Konzert für Trompete und Orchester Pietà ("in memoriam Chet Baker", 2004) thematisiert. Zusammen mit den Werken DiesIrae für Posaune und Orchester (2002) und LuxAeterna für Altsaxophon und Orchester (2003) bildet das Konzert die 'Requiem-Trilogie' - ein Zyklus, der in der Spielzeit 2004/05 erstmalig vollständig aufgeführt wurde. 2009 brachte das Konzerthausorchester Berlin Josts CodeNine zur Uraufführung. Dieses Orchesterwerk bezieht sich auf die langsamen Sätze der 9. Sinfonien Beethovens, Bruckners und Mahlers sowie der Unvollendeten von Schubert.
 
Gleich zwei Opern feierten ihre Premieren im Jahr 2005: im Januar an der Deutschen Oper am Rhein die erste abendfüllende Oper Vipern ("Eine mörderische Begierde in 4 Akten") und im Mai am Theater Erfurt die szenische Erstaufführung des Einakters Death Knocks (2001) nach der gleichnamigen Satire von Woody Allen. Josts großformatig angelegte "Astronauten-Odyssee" Phoenix ressurexit hat bereits 2001 bei den Mittelrhein Musik Momenten Premiere gefeiert. Einen ganz neuartigen Beitrag zur Gattung Musiktheater lieferte Jost 2006 mit der Choroper Angst ("5 Pforten einer Reise in das Innere der Angst") für Chor, Chorsolisten, Instrumentalensemble und filmische Projektionen. Handlung und Reflexion um die dramatischen Ereignisse eines Bergsteigerunglücks werden ausschließlich durch den Chor getragen. Für die Komische Oper Berlin komponierte Jost in der Spielzeit 2008/09 das Musikdrama Hamlet nach William Shakespeare. Hamlets schmerzhafte Suche nach Wahrheit und Erkenntnis wird in der Aufsplitterung der Hauptrolle in Mezzosopran- und Chorstimmen zur existentiellen Grundfrage des Menschen überhaupt. Am gleichen Haus wurde 2011 die Jugendoper Mikropolis aus der Taufe gehoben. Als Auftragswerk der Vlaamse Opera Antwerpen entstand 2012 die Oper Rumor nach dem berühmten Roman "Un dulce olor a muerte" (Der süße Duft des Todes) von Guillermo Arriaga. Diese bildet zusammen mit den Opern Die arabische Nacht (2007) und Rote Laterne (2015) eine Trilogie, in der jeweils eine junge, moderne Frau und deren Lebenswelt ins Zentrum gerückt werden.
 
Seine erste Ballettkomposition DnA - six images of love (2012) schrieb Jost für die Oper Graz. Während er das Sujet nach Gedichten von E. E. Cumming und Nahum Tate in einen barocken musikalischen Gestus kleidet, gewinnt in den folgenden Balletten seine Faszination für die fernöstliche Kultur an Bedeutung. Seit den 1990er Jahren reist Jost regelmäßig nach China und Taiwan, um mit renommierten Orchestern und Ensembles zusammenzuarbeiten. 2014 wurde das "Musik-Tanz-Theater" Lover vom Rundfunkchor Berlin und dem U-Theatre aus Taiwan im Berliner Kraftwerk zur Uraufführung gebracht. Durch die Verschmelzung von altchinesischen Liebesliedern mit modernen amerikanischen Gedichten entsteht ein mitreißender Kulturdialog: Abendländische Vokalpolyphonie trifft auf die traditionellen Klänge asiatischer Trommeln und Gongs. 2015 beauftragte die Beijing Cao Xuequin Society den Komponisten anlässlich des 300. Geburtstages des berühmten chinesischen Schriftstellers mit der Ballettmusik Rotkammertraum.
 
2003 wurde Jost mit dem Förderpreis der Ernst von Siemens Stiftung ausgezeichnet, seine Oper Hamlet wurde bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt im Jahr 2009 zur "Uraufführung des Jahres" gewählt. Einladungen als Composer in Residence erhielt der Komponist von dem Orchester der Beethovenhalle Bonn (1999/2000, The End of the Game für Orchester), von der Staatskapelle Weimar (2003/04, CocoonSymphonie für Orchester) und in der Saison 2004/05 sowohl von der Deutschen Oper am Rhein (Vipern) wie auch von der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (Erstaufführung der 'Requiem-Trilogie'), der Komischen Oper Berlin (2008/09, Hamlet), dem Theater Dortmund (2010/11, Hamlet), sowie dem National Symphony Orchestra Taiwan und dem Nederlands Philharmonic Orchestra (2012/13, Taipei Horizon) und dem Grafenegg Festival (2016).

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