"Der Rosenkavalier" an der Bayerischen Staatsoper: Online-Uraufführung der reduzierten Fassung
- By Christopher Peter
- 19 Mar 2021
Der Bearbeiter Eberhard Kloke über seine neue Fassung:
Bei der vorgenommenen Transkription geht es um eine Veränderung des Klangbildes und damit der Klangstruktur innerhalb des Orchesters sowie der Balance zwischen Bühne und Orchester.
Im Vordergrund stehen besetzungstechnische Vorteile durch variable Besetzungsalternativen im Hinblick auf schlankere Stimmen. Das kommt wiederum der Textverständlichkeit und Transparenz zugute und entspricht damit auch grundsätzlich der musik-theatralischen Anlage des Stückes als Konversationsstück.
Die Orchesterbesetzung ist komprimiert auf die Stärke eines mittelgroßen Orchesters. Die Mischung und Balance zwischen Streichern und Bläsern wurde neu konzipiert. Der üppig-fette, durch wiederholte Parallelschaltung (Verdopplung) von Bläsern und Streichern verursachte Strauss-Klang wird an vielen Stellen aufgebrochen, um das Klangbild zu verschlanken und differenziertere Klangschärfung zu erreichen.
Somit wird sowohl Klangerweiterung als auch Klangverdichtung erzielt, der Instrumentationsgestus zielt auf weniger Mischklang zugunsten von extremeren Spaltklängen. Dabei weist der häufige Einsatz von Klavier, Harfe, Celesta und Harmonium immer auf klangliche Parallelitäten zum Ariadne-Orchester.
Die Premiere um 15:30 Uhr wird kostenfrei auf der Plattform Staatsoper.TV gestreamt und bei BR Klassik übertragen. Am 22. März wird die Aufzeichnung des Streams um 19:00 Uhr wiederholt.
- Online-Partitur, Details und Hintergründe der neuen Kloke-Fassung von Der Rosenkavalier
- Website der Bayerischen Staatsoper
Szenenfoto: © Bayerische Staatsoper / Wilfried Hösl
Portrait Eberhard Kloke: privat