Werk der Woche – Julian Anderson: Litanies

Am 12. Februar wird Pascal Rophé ein Konzert des Orchestre National de Radio France mit dem Cellisten Alban Gerhardt als Solist dirigieren. Im Rahmen des Festival Présences findet in diesem Konzert die Uraufführung von Litanies für Cello und Orchester von Julian Anderson statt.

Litanies ist eine gemeinsame Auftragskomposition von Radio France, der Hong Kong Sinfonietta, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, des Norske Kammerorkester, des Swedish Chamber Orchestra und des Orchestre de Chambre de Lausanne. Dieses dritte Solokonzert von Anderson folgt auf das Violinkonzert In Lieblicher Bläue und The Imaginary Museum für Klavier und Orchester.

Der traditionellen dreiteiligen Liedform folgend, wenn auch ohne Pause, weist das Konzert einen zentralen langsamen Abschnitt mit lyrischen Passagen auf, die die gesanglichen Qualitäten des Instruments ausschöpfen. Der Choral am Ende dieses Abschnitts wurde in Erinnerung an Andersons verstorbenen Freund, dem Komponisten und Dirigenten Oliver Knussen, geschrieben. Die schnelleren Eröffnungs- und Schlussteile stehen dieser zentralen Bewegung gegenüber und schließen mit einem lebhaften Finale, das seine Inspiration aus dem Tanz nimmt.

Julian Anderson – Litanies: “incantatoire Stil”

Der zentrale langsame Abschnitt geriet mir zu einem ausgedehnten Trauergesang. Bis zu einem gewissen Grad drängte sich der beschwörende, incantatorische Charakter der Musik mehr und mehr in den Vordergrund. Litanies ist mein Beitrag zu dem sogenannten “style incantatoire”. – Julian Anderson

Im Verlauf des Frühjahrs folgen weitere Aufführungen von Litanies mit Alban Gerhardt: bei der Hong Kong Sinfonietta (21. März), dem City of Birmingham Symphony Orchestra (2. April) und beim Norske Kammerorkester (12. Mai).

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